Die FDP bleibt sich treu

Man kann der FDP ja einiges vorhalten. Aber nicht, dass Sie sich und ihrem Markenkern nicht treu bliebe.
Vor nicht mal zwei Wochen fordert Christian Lindner, Parteichef der FDP, die "Ehe für alle" im Bund:

Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?

Heute passierte die "Ehe für alle" den Bundesrat. Zu einer Abstimmung kam es nicht, weil keines der Länder den Vermittlungsausschuss angerufen hat.
Wäre es zu einer Abstimmung gekommen, hätte sich seine frische NRW-Koalition zu eben genau diesem Gesetz enthalten, das seine Forderung zum Faktum macht. Und das, obwohl es (außer dem Gesicht) nichts zu verlieren gab.

Angeblich sind ja knapp 80% der Deutschen für die "Ehe für alle". Also damit auch gut 14 Millionen NRWler. Das bedeutet, die FDP und damit die Landesregierung würde als Vertreter dieser Menschen, gegen deren überwältigenden Willen, gegen Menschenrechte stimmen.
@Christian Lindner & @Armin Laschet: Frei nach Johannes Kahrs: Danke für nichts!

Sich bewusst, dass das kommentiert werden wird, kam präventiv dieser Tweet:

Wenn bei der Entscheidung Macht vs. Menschen ja doch immer auf Macht gesetzt wird.

Vor und direkt nach der NRW-Landtagswahl trat er noch ziemlich breitbeinig auf, sich bewusst, dass er das Zünglein an der Waage wird. Und jetzt diese beschämend kleinlaute Aktion, die wieder einmal das wahre machthungrige Gesicht der FDP zeigt. Gleich bei der ersten Aktion, die einfach nur eine würdevolle Geste für Menschenrechte wäre, bückt er sich vor der CDU.
Wie erbärmlich für eine Partei, die sich "Freie Demokraten" nennt.
Es hatte schon seinen Grund, warum sich die Wähler 2013 entschieden die FDP aus dem Bundestag hinaus zu wählen.